Plattenbau in Berlin - Testbericht Lomo Earl Grey 100 Schwarzweiß-Film
Analoge Fotografie, Fotografie

Ein paar Bilder mit dem Lomography Earl Grey 100

Kai

Eigentlich sollte dieser Testbericht ein Vergleich zwischen den beiden Schwarzweiß-Filmen Lomography Earl Grey 100 und dem Fuji Film Acros 100 werden. Da die Bilder aber so lange auf meiner Festplatte herumlagen, dass der Acros inzwischen aus dem Programm genommen und sogar schon ein Nachfolger wieder ins Programm aufgenommen wurde, möchte ich heute einfach nur ein paar Bilder vom Earl Grey zeigen. Den neuen Acros werde ich aber sicherlich auch demnächst mal testen, sobald er erhältlich ist.

Ach, Berlin

Im Oktober 2017 war ich für eine Konferenz ein paar Tage in Berlin. Kurzerhand habe ich noch zwei Tage drangehängt und mich mit der Mamiya 645 durch die Straßen treiben lassen. Das Wetter war herrlich herbstlich. Den ganzen Tag lag Hochnebel über der Stadt aber die Sonne kam trotzdem immer wieder raus. Mittags gab es eine leckere Currywurst und dann bin ich trotz einiger Berlin-Besuche vorher zum ersten Mal auf dem Tempelhofer Feld gewesen.

Zugegeben, die Mamiya ist eher eine ungewöhnliche Kamera für Streetfotos, aber ich wollte es mal ausprobieren. Besonders das 4:5-Format ist für mich als bekennenden 2:3-Liebhaber herausfordernd. Für Hochformat finde ich dieses Seitenverhältnis aber deutlich angenehmer.

Alle gezeigten Bilder sind 1 Blendenstufe überbelichtet. Die Scans kommen aus dem Carmencita Film Lab und wurden dort mit einem Noritsu gescannt. Aus einem hier und da begradigten Ausschnitt habe ich nichts bearbeitet. Nicht mal geschärft.

Flughafen-Terminal Berlin-Tempelhof
Mamiya 645 | Mamiya Sekor C 55mm 2.8 | Lomography Earl Grey 100
Für den Vergleich von Kontrast und Farbdarstellung noch ein Foto vom iPhone 6

Bildqualität

Beim Earl Grey fällt auf, dass alles wirklich ziemlich grau ist. Um nicht zu sagen verwaschen. Das liegt zum einen am geringen Kontrast der Bilder, zum anderen an der relativ starken Körnung. Das fällt besonders im Vergleich mit dem Acros 100 auf und verwundert ein wenig. schließlich sind beide Filme als ASA 100 eingestuft. Auch habe ich für beide Fotos die gleichen Einstellungen benutzt.

Links Earl Grey 100, rechts Acros 100, gleiche Einstellungen

Wenn man die Bilder in der 100% Ansicht vergleicht, ist der Unterschied in der Körnung deutlich zu sehen.

Links Earl Grey, rechts Acros

Auch wenn mir das Bild vom Acros direkt aus dem Labor erstmal besser gefällt – Acros ist bisher mein Lieblings-Schwarzweißfilm – der Scan des Earl Grey lässt sich mit wenigen kleinen Lightroom-Korrekturen im Kontrast angleichen. Die Körnung bleibt natürlich.

Mit wenigen Reflexbewegungen lässt sich der gleiche Kontrast erreichen wie beim Acros.

Lomography wirbt auf der eigenen Website mit satten Schwarztönen und feinem Korn. Das konnte ich beides hier nicht erreichen. Zumindest ohne Bearbeitung. Für den klassischen Street-Look mit starken Kontrasten out of the box ist er also nicht so gut geeignet. Bei Studio-Portraits mit Blitz oder im Sommerurlaub macht er aber bestimmt eine gute Figur. Aber vielleicht magst du auch diesen verwaschenen Look? Für meinen Geschmack könnte das Korn nur etwas feiner sein. Das ist für einen 100er Film schon arg grob.

Fazit

Ist der Earl Grey also ein schlechterer Film? Nein, ich denke nicht. Er hat nur einen gänzlich anderen Look als der Acros. Er sieht mehr nach grauem Wintertag als nach Sommersonnenmittagslicht aus. Das hat aber auch etwas Zeitloses. Bei den Fotos, auf denen keine Autos oder Menschen abgebildet sind, kann man nicht direkt das Jahrzehnt zuordnen. Das könnte aber auch am Überbelichten liegen.

Der Preis pro Rolle ist vergleichbar mit Schwarzweiß-Filmen von Kodak oder Ilford.

Berliner Plattenbau – fotografiert mit der Mamiya 645 auf Lomography Earl Grey 100
Mamiya 645 | Mamiya Sekor C 55mm 2.8 | Lomography Earl Grey 100

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