Titelfoto zum Saal Digital Proline Fotobuch
Bücher

Testbericht: Saal Digital Professional Line Fotobuch

Kai

Saal Digital bietet immer mal wieder verschiedene Produkte zum kostenlosen Testen an, meistens per Instagram- oder Facebook Werbung. Diesmal war das Professional Line Fotobuch an der Reihe. Und da ich bei meinem letzten Test gute Erfahrungen gemacht habe, bewarb ich mich wieder. Besonders weil mich die Qualität des Professional Line Buchs auch für meine Hochzeitskunden interessiert hat. Die meisten haben in der Vergangenheit das Standard-Buch gewählt.

Unterschiede zwischen Professional Line und Standard Buch

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Büchern? Zunächst ist die große Quadratische Ausgabe, die ich gewählt habe zwei Zentimeter in jede Richtung größer. Also 30 x 30 cm statt 28 x 28 cm. Zudem bietet die Professional Line die Möglichkeit eines Coverfotos hinter Acrylglas, in Kombination mit einem Ledereinband. Auch ein Einband in Holzoptik oder Leinen ist möglich, letzterer aber nur ohne Acryl-Einband. Die Innenseiten mit den Fotos sind bei beiden Büchern gleich: Fotopapier in matt oder glänzend, „Highend-Druck matt“ auf Naturpapier, für das ich mich entschieden habe, und „Kunstdruck“.

Die Gestaltung

Die Gestaltung des Fotobuchs kann entweder über die Saal-Software, die Web-App oder eine externe Software wie Smartalbums oder InDesign erfolgen. Von Saal-Digital gibt es auch extra eine Infoseite, wo die Vorgaben für professionelle Gestalter aufgeführt sind.

Die Saal-Software klammere ich in meinem Test aus, weil sich die Proline-Fotobücher meiner Meinung nach häuptsächlich an Berufsfotografen richten, die ihren Kunden hochwertige Bücher anbieten wollen. Und professionelle Anwender haben meist etwas höhere Anforderungen als sie die kostenlose Saal-Software bietet. Die richtet sich mehr an Privatanwender.

Ich nutze dafür Indesign, das ist die Print-Gestaltungssoftware von Adobe, die für alles mit mehr als einer Seite gemacht ist. Durch meine Ausbildung zum Mediengestalter kenne ich mich damit recht gut aus und bin inzwischen auch sehr schnell. Andere Kollegen benutzen spezielle Alben-Software wie Smartalbums. Diese Programme bieten einen deutlich größeren Funktionsumfang als die Saal Digital-App, besonders bei der Gestaltung von Schrift. Aber auch beim Layout kann man damit alles machen, was man möchte. Die Saal-Software ist da mit ihren reichlichen Vorlagen einfach mehr auf Privatanwender ausgerichtet.

Eine Seite aus meinem Demo-Album während des Gestaltens in Indesign

Ein kleiner Tipp noch fürs Gestalten, wenn du das noch nie gemacht hast: Nimm einfach nur 1-2 Bilder pro Seite und ein ganz einfaches Layout. So kommen die Bilder viel besser zur Geltung als bei irgendwelchen aufwändigen Bearbeitungen. Auch ein großzügiger Rahmen um das Bild sorgt für ein klareres Design. Und so ein einfaches Layout ist nicht nur gestalterisch viel effektiver, sondern auch deutlich schneller zu gestalten. Es lässt sich auch mit jeder Gestaltungssoftware erstellen. Du musst nicht unbedingt Indesign benutzen. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, empfehle ich dir »Das Layout Buch«* von Gavin Ambrose und Paul Harris. Das hat mir seit meiner Ausbildung immer wieder geholfen.

Wenn man dann mit der Gestaltung fertig ist, exportiert man ein PDF und lädt dieses im Normalfall bei einer Druckerei hoch, die das dann druckt.

Die Bestellung

Saal Digital hat vor einiger Zeit die Web-App modernisiert. So war zu Beginn meines Tests im November überhaupt kein PDF-Upload möglich. Das wurde dann nach mehreren Wochen Wartezeit und regem Emailaustausch behoben. Zum Zeitpunkt meiner Testbestellung war der Upload auch noch sehr umständlich. Die hochgeladenen PDF-Doppelseiten wurden in Bilder konvertiert und dann wild auf die Seiten verteilt. Pro Doppelseite waren in der Web-App immer mehrere meiner gestalteten Doppelseiten zu sehen. So musste ich also auf jeder Seite die falschen Doppelseiten entfernen und die richtigen wieder einfügen. Super nervig!

Screenshot von der Albenbestellung im Saal-Digital-Webshop
In der Saal-Web-App werden die PDF-Seiten nun den richtigen Seiten zugewiesen

Als ich davon heute für diesen Testbericht Screenshots machen wollte, habe ich aber festgestellt, dass dieser Fehler inzwischen korrigiert wurde. Das funktioniert jetzt alles wie es soll. Nur ein Fehler ist geblieben: Bei einem Leineneinband kann man keine Seite auf das Cover ziehen.

Screenshot von einem Fehler bei der Gestaltung des Leinen-Covers eines Fotobuchs im Saal-Digital-Webshop
Das Cover kann aktuell nicht per externer Software gestaltet werden.

Das finde ich echt ärgerlich, weil gerade auf dem Cover das Branding des Fotografen mit der Korrekten Schrift und ggf. dem Logo wichtig ist. Hier bietet Saal im Moment aber nur die Vorlagen und Schriftarten des Webshops an. So kann zum Beispiel der Buchrücken auch nicht gestaltet werden. Bei anderen Druckereien, und bis vor kurzem auch bei Saal Digital, kann man eine extra Cover-PDF hochladen, die nur einen weißen Hintergrund und schwarze Farbe für die Schrift enthält. Reines Weiß wird im normalen Druck immer als Transparent umgesetzt. Proline ist das so nicht.

Die Qualität des Fotobuchs

Grundsätzlich gibt es bei der Qualität des Fotobuchs wenig zu meckern. Ich habe mich ja, wie ich eingangs schrieb, für ein Naturpapier entschieden. Das zeichnet sich naturgemäß durch leicht absaufende Schwarztöne und ein durchschimmern der Papierstruktur aus. Das kommt besonders bei Schwarzweiß-Bildern zum Vorschein.

Naturpapier besitzt eine besondere Papierstruktur für Fotobücher

Ich empfinde unter anderem deswegen Naturpapier als besonders geeignet, weil es die Anmutung eines »richtigen« Buches hat. Also einer Geschichte, die erzählt wird. Das passt zu Reportagefotografie sehr gut, finde ich. Die Farben sind sehr gut gelungen und unterscheiden sich kaum von dem, was ich an meinem kalibrierten Bildschirm gesehen habe. Insbesondere die Hauttöne passen sehr gut.

Die Layflat-Bindung ist für ein Fotoalbum sehr praktisch, auch wenn das wiederum etwas von dem Gefühl des »richtigen« Buches nimmt.

Gar nicht gefällt mir, dass auf Vorsatzpapier verzichtet wird. Das Naturpapier ist im Vergleich zum Fotopapier etwas dünner und da fällt es schon sehr auf, dass die erste und letzte Seite einfach auf dem Leineneinband festgeklebt sind. Hier empfiehlt es sich wenigstens die erste und letzte Seite frei zu lassen oder für einen Logo-Eindruck zu nutzen.

Die erste Seite ist auf dem Leineneinband direkt festgeklebt. Auf Vorsatzpapier wurde verzichtet.

Der Naturleineneinband ist sehr ansprechend und wirkt robust. Die Beschriftung musste, wie oben schon beschrieben, mit den Schriftarten der Web-App durchgeführt werden. Am Anfang guckten an den Kanten noch einige Fasern hervor, das gibt sich aber nach kurzer Zeit. Die Schrift ist sauber und scharf aufgedruckt.

Der Kundensupport

Zum Schluss möchte ich noch etwas zum Kundsupport sagen. Wie oben schon erwähnt, war der Upload einer PDF anfangs überhaupt nicht möglich. Das wurde schon nach 5 Tagen im Online-Shop behoben. Das ist zunächst erstmal echt schnell! Fettes Lob dafür.

Alle weiteren Emails zu den anderen Problemen (Seiten wild verteilt, Coverdesign per PDF nicht möglich) wurden dann aber jeweils von einem neuen Mitarbeiter bearbeitet. Teils mit widersprüchlichen Informationen, teils ohne meine ausführlichen und mit Screenshots versehenen Emails ansatzweise gelesen zu haben. Zwischendurch gab es dann ständig noch nervende automatisierte Emails mit Fragen, ob der Service okay war. Nein, war er nicht! Wenn ich schon ein Support-Ticket zugewiesen bekomme, möchte ich für dieses Ticket auch nur mit einem Mitarbeiter Kontakt haben. Der ist dann auch bei Nachfragen mit dem Problem vertraut und man muss nicht jedes Mal von vorne anfangen. Auch am Telefon konnte mir nicht geholfen werden. So geht Kundensupport jedenfalls nicht. Da muss Saal Digital echt nochmal dran arbeiten.

Fazit

Insgesamt kann die Qualität des Saal Digital Professional Line mit gut bewerten. Nur eine professionelle Gestaltungsmöglichkeit für Grafiken auf dem Cover und das Vorsatzpapier fehlen. Solange man die erste und letzte Seite frei lässt, und mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Web-App auskommt, passt das aber. Nur beim Kundensupport hapert es. Dennoch kann ich euch das Proline Buch empfehlen.

Wie sind deine Erfahrungen mit Saal-Digital? Hast du dort schon mal bestellt? Schreib es in die Kommentare!

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