Fujifilm Instax Square SP3 Smartphone Printer
Test & Technik

Testbericht Fujifilm Instax Share SP-3 – Smartphone Foto-Drucker

Kai

Am Black Friday war es soweit, ich hab mir mein drittes Instax-Gerät geholt, den Fujifilm Instax Share SP-3. Das ist ein Drucker mit dem man vom Smartphone aus Bilder auf Instax Square-Film drucken kann. Und weil ich nun schon einige Fotos gedruckt habe, möchte ich hier mal von meinen Erfahrungen berichten.

Funktionen & Bedienung

In der Preisklasse 100–200 € ist das Gehäuse natürlich aus Kunststoff. Es ist aber modern im »Low-Poly-Design« gestaltet und in zwei Farben erhältlich: Weiß/Silber und die hier getestete Variante in Schwarz/Kupfer. Am Gehäuse gibt es zwei Buttons, einen zum Ein- und Ausschalten und einen Reprint-Knopf um das letzte Foto noch einmal zu drucken.

Das moderne »Low-Poly-Design« des Fuji Instax Share SP-3

Eine kleine Leiste mit weißen LEDs am Schlitz, aus dem die Fotos herauskommen, zeigt an, wie viele Fotos noch gedruckt werden können. Die grüne LED links zeigt den Akkustand an.

Die LEDs zeigen an, wie viele Fotos noch gedruckt werden können

Positiv: Ein herausnehmbarer Li-Ion-Akku wird mitgeliefert. Geladen wird er über einen Micro-USB-Anschluss. Dessen Schutzklappe aus Gummi ist allerdings arg fummelig und schwierig zu öffnen.

Der SP-3 verbindet sich über Wifi mit dem Smartphone. Dafür erstellt er ein eigenes Netzwerk, mit dem man sich dann in den Einstellungen des Smartphones verbinden muss. Leider ist es nicht möglich den Drucker z.B. ins Heim-Netzwerk einzubinden, mit dem das Smartphone Zuhause ja meist verbunden ist. Der neuere Instax Mini Link löst das eleganter mit einer Bluetooth-Verbindung. Dort können mehrere Verbindungen gleichzeitig bestehen. Bei Wifi muss die Verbindung zum Heimnetzwerk getrennt werden. Mit einigen Fuji-Kameras der X- und GFX-Serien verbindet sich der SP-3 auch direkt, das konnte ich aber leider nicht testen.

Der Instax SP-3 erstellt ein eigenes Wifi-Netzwerk mit dem sich das Smartphone verbinden kann.

Das Einlegen des Filmes funktioniert wie bei den anderen Kameras der Instax Square-Reihe auch sehr einfach: Die Kassette mit den 10 Bildern wird einfach mit dem gelben Strich passend zum Gehäuse eingelegt.

Das altbackene Design der instax Share-App auf iOS

Die altbackene Gestaltung der dazugehörige App instax Share wirkt im Vergleich zum modernen Produktdesign des SP-3 geradezu grotesk. Warum man hier nicht auf auf das »Low-Poly-Design« gesetzt hat ist mir ein Rätsel. Updates der App sind zudem rar. So wurde das Design noch nicht einmal an die Displaygrößen der neueren iPhones angepasst. Schade, dass Fuji hier noch nicht mehr bietet. Ein tolles Merkmal des X-Systems sind doch die ständigen Updates, die sogar neue Funktionen liefern. Das würde ich hier nicht einmal erwarten. Aber ein wenig Produktpflege würde der App gut tun, auch wenn es nur Kosmetik ist.

Wie ein zeitgemäßes Design aussehen könnte, zeigt zum Beispiel die App VSCO. Die neuere App zum Instax Mini Link ist auch schon eine Ecke besser. Fuji könnte vielleicht sogar eine App für alle Instax-Drucker anbieten.

GPS-Nutzung ist Pflicht in der instax Share-App

Ein fettes Minus bekommt die App aber für die verpflichtende Nutzung der Ortungsdienste. Das ist nicht nur zum Drucken von Fotos unnötig, (außer für das Einbauen des Wetters und Ortes in der »Echtzeit-Vorlage«) sondern auch in Sachen Datenschutz bedenklich. Gerade weil sich der SP-3 auch an Jugendliche und Kinder richtet.

Wenn man mit dem SP-3 verbunden ist, befindet sich unten wo jetzt »Anschließen und drucken« steht der Button zum Drucken.

Wer die genauen Technischen Daten benötigt, findet diese am besten auf der Fuji-Website.

Bedienung

Wenn man den SP-3 erst einmal anfänglich eingerichtet und die neueste Firmware aufgespielt hat, ist die Bedienung relativ leicht. Im einfachsten Fall: Drucker einschalten, mit dem Drucker-Wifi verbinden, Bild aussuchen und auf Drucken tippen. Fertig. Die App bietet aber auch die Möglichkeit Collagen zu erstellen oder ein Bild auf mehrere Drucke zu verteilen.

Mit der App können auch Collagen erstellt werden.

Auch eine simple Bearbeitung der Bilder ist möglich. Die meisten Bildbearbeitungs-Apps bieten weitaus mehr Möglichkeiten. Die dort bearbeiteten Fotos lassen sich dann natürlich auch mit dem SP-3 drucken. Eine Empfehlung ist der »Intelligence-Filter«, eine Art Automatik, mit der die Ergebnisse oft etwas besser werden als ganz ohne Filter. Das liegt vor allem am Schärfen, was den Sofortbildern meist gut tut.

Links ohne Filter, rechts geschärft mit dem »Intelligence Filter«

Bildqualität

Die Sofortbilder werden mit einer Auflösung von 318 dpi belichtet, was etwas höher ist, als die Standard-Bild-Auflösung im Offset-Druck von 300 dpi. Offset-Druck ist das in Druckereien am meisten verbreitete Druck-Verfahren, das von Flyern bis zu Produktverpackungen für fast alles eingesetzt wird. Das Sofortbild-Filmmaterial scheint diese Auflösung allerdings nicht zu erreichen, denn im Vergleich zu Produkten aus dem Offsetdruck sind die Fotos ziemlich unscharf. Ein wenig Besserung bringt hier das Nachschärfen mit dem oben schon erwähnten »Intelligence Filter«. Der verändert allerdings die Farben auch etwas.

Links geschärft mit dem »Intelligence Filter«, rechts ohne Filter.

Farben sind ein gutes Stichwort: hundertprozentige Farbtreue sollte man vom Instax SP-3 nicht erwarten, wie man am nachfolgenden Beispiel erkennen kann. Die Grüntöne werden schon ganz schön ins Gelbe verbogen. In den Hauttönen gibt es nicht ganz so viel Veränderung, sie werden aber auch ein wenig rötlicher.

Links das originale Digitalbild, rechts ausgedruckt und mit neutralem Licht abfotografiert.

Dabei darf man nicht vergessen, dass hier ein Sofortbildfilm belichtet wird. Die Farbveränderungen machen neben dem Rand auch den Charme des Films aus. Allerdings könnte man in der App vielleicht eine Proof-Vorschau einbauen, sodass man schon vor dem Drucken einen Eindruck bekommt und eventuell ein wenig gegensteuern kann. Bei der Instax SQ10 (Testbericht) ist die Vorschau auf dem Display wesentlich näher am fertigen Druck.

Fazit

Der SP-3 ist ein leichter und mobiler Sofortbilddrucker und somit perfekt für unterwegs geeignet, zum Beispiel im Urlaub. Ich möchte ihn im nächsten Sommer auch bei Hochzeiten einsetzen um dem Brautpaar am Abend schon mal eine kleine Vorschau zu geben. Bisher habe ich das mit der Instax SQ10 gemacht. Allerdings ist es beim SP-3 mit dem Umweg Smartphone auch möglich die Bilder von meiner 5D Mark IV zu drucken. Das liefert gegenüber der SQ10 noch einmal ein ordentliches Plus an Bildqualität. Besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen. Bei der SQ10 hätte ich um Bilder aus der 5D zu drucken entweder eine Micro-SD-Karte mit Adapter im SD-Slot der 5D benötigt, was aber meistens nicht so gut funktioniert, oder ich hätte die Bilder auf den Laptop ziehen müssen. Den will ich aber nicht immer mitnehmen. Insofern ist der SP-3 die beste mobile Lösung für mich. Noch besser ist sie natürlich für Fuji X-Fotografen geeignet, die direkt von der Kamera drucken können. Wer zudem noch eine analoge SQ6 (Testbericht) besitzt, findet im SP-3 den perfekten Partner um zusätzlich auch digitale Fotos mit dem gleichen Film drucken zu können. Auch wenn es für die GPS-Pflicht und die altbackene App Punktabzüge gibt, ist der SP-3 für Drucke zwischendurch mit Sofortbild-Charme zu empfehlen.

31% günstiger
Fujifilm Instax Share SP-3

Pro

  • leicht und mobil
  • LiIon-Akku
  • Instax-Charme

Contra

  • GPS-Pflicht
  • vernachlässigte App

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8 Kommentare

  1. Vielen Dank für die ganzen Informationen. Finde das Ding eigentlich sehr cool, nur ist die Frage nach den Kosten immer da. Pro Foto 50 Cent bis zu einem Euro zu bezahlen ist es mir dann doch nicht wert. Gibt es nicht auch Fotografen, die einem in der Technik noch Bilder herstellen könnten?

    • Hallo Fotofreund!
      Freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Du kannst bei vielen Online-Druckerei wie myFujifilm* die Möglichkeit sogenannte Retro-Bilder zu bestellen. Die sind mit ihrem Rahmen so ähnlich wie Sofortbilder aber auf Fotopapier gedruckt und haben eine höhere Qualität. Viel günstiger ist das allerdings nicht. Und es geht nicht mal eben unterwegs und sofort 😉

  2. Walther sagt

    Stimmt es eigentlich, dass man selbst gedruckte Fotos mit Haarspray behandeln soll??

    • Hallo Walther,
      davon habe ich noch nie etwas gehört. Und wüsste auch nicht, was das außer Klebrigkeit bringen sollte. Das belichtete Sofortbild liegt zwischen zwei Kunststofffolien, die das Bild schützen.

  3. Da kann ich nur zustimmen! Ich habe SQ6 und SP-3 genau aus dem Grund, dass ich die Filme in beiden benutzen kann – und dazu noch digitale Fujikameras, also perfekte Kombination 😀

    Aber ja, die App ist ein Graus. Wenn möglich, vermeide ich es und drucke direkt von der Kamera. Ich habe die jpegs meiner Kameras so eingestellt, dass die Bilder möglichst gut schon aus dem Drucker kommen und habe den Kindern meiner Cousine eine 5min Einweisung gegeben, wie man damit Bilder druckt. Es war das Highlight auf unserer Hochzeit und es wurden nicht allzu viele Bilder mit Fehldrucken „verschwendet“. Dennoch lohnt es sich hier, die Filme möglichst günstig in einem großen Paket zu erwerben; ich habe da ein günstiges 200er Paket gekauft. Mehr als die Hälfte ging locker weg.

    • Hey Jennifer,

      vielen Dank für den Kommentar und die weiteren Infos. Eine Fuji hatte ich leider nicht zum Testen, aber die Idee mit den Großpaketen ist gut. Wo bekommt man die?

      • Hallo Kai,
        am günstigsten habe ich es bei Foto Erhardt gefunden. Letztes Jahr habe ich noch 150€ für 200 Bilder gezahlt, da fand ich dann den Preis pro Bild vertretbar, inbesondere wenn eben da eben an einem Abend 120-130 Bilder gedruckt werden 😉
        Immerhin hat es mehr Charme als eine reguläre Fotobox und preislich lag es dann auch ähnlich – natürlich abzüglich der Anschaffungskosten.

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