Foto von einem Laptop mit Lightroom Classic
Lightroom

So kannst du Lightroom Classic an deine Bedürfnisse anpassen

Wer mit einer Software viel arbeitet, findet irgendwann eigene Wege und Routinen um Aufgaben schneller zu erledigen. Professionelle Software zeichnet sich daher oft durch Flexibilität des sogenannten User-Interfaces aus. Ein Extrembeispiel hierfür ist Photoshop. Dort lassen sich unendlich viele Kombinationen aus den verschiedenen Bedienfelder herstellen.

Diese unendlichen Möglichkeiten erschlagen aber auch viele Anfänger. Deshalb hat Adobe Lightroom entwickelt, das einen stärker strukturierten und beschränkten Workflow nutzt, so aber für Anfänger leichter verständlich, und für die Bearbeitung vieler Bilder deutlich schneller ist. Dennoch gibt es auch in Lightroom einige Möglichkeiten es an deinen Workflow anzupassen und so schneller zu arbeiten. Und die gucken wir uns heute mal an.

1. Solo-Modus

Mit einem Alt+Klick, z.B. auf Gradationskurven, kann der Solo-Modus aktiviert werden.

Besonders auf Laptops ist Bildschirm-Fläche eher rar. Da kommt der Solo-Modus wie gerufen. Der sorgt dafür, dass zum Beispiel im Bearbeiten-Modus immer nur ein Panel zur Zeit geöffnet ist. Dann musst du nicht mehr scrollen um von der Gradationskurve zur Vignette unter Effekten zu kommen.

Der Solo-Modus lässt sich wahlweise mit Alt und Klick auf den Namen eines Panels oder durch einen Rechtsklick darauf und einem Klick auf Solo-Modus aktivieren.

2. Bedienfelder ausblenden oder die Reihenfolge ändern

Das Menü für das Entwicklung-Bedienfeld
Mit einem Rechtsklick, z.B. auf Gradationskurven, öffnet sich ein Menü um das Bedienfeld anzupassen

Die Gradationskurve benutzt du nie? Dann kannst du sie auch gleich komplett ausblenden. Ein Rechtsklick auf die Überschrift Gradationskurve und ein Klick auf Entwicklung-Bedienfeld anpassen genügen um ein Menü zu öffnen, in dem du nicht nur die Reihenfolge ändern, sondern durch Entfernen des Hakens die einzelnen Punkte auch ausblenden kannst.

Das Menü für die Anpassung des Entwicklung-Bedienfeldes
Das Menü für die Anpassung des Entwicklung-Bedienfeldes

Wenn in deinem Workflow als als erstes immer die Objektivkorrektur dran ist, kannst du die zum Beispiel ganz nach oben setzen. Das funktioniert natürlich nicht nur im Entwickeln-Modul, sondern auch in allen anderen, wie der Bibliothek oder der Karte. Auch das Bedienfeld auf der linken Seite lässt sich so an deine Bedürfnisse anpassen.

3. Eigenes Logo

Lightroom Classic bietet die Möglichkeit das eigene Logo zu platzieren

Wer häufiger direkt mit Kunden zu tun hat, kann sich über die Möglichkeit freuen die eigene Marke in Lightroom zu integrieren. Statt des Lightroom-Logos kann in der oberen linken Ecke auch der eigene Name oder das eigene Logo platziert werden. Dafür benötigst du nur dein Logo als PNG- oder JPG-Datei. Eine PNG ist hier empfehlenswert, weil sie transparente Hintergründe ermöglicht. Ein weißer Kasten um das Logo oder Ähnliches sieht einfach nicht so gut aus.

Ein kleiner Hinweis noch: Der Abstand zwischen dem linken Rand und dem Logo sollte in der PNG-Datei möglichst 25px betragen. Das ist auch der Abstand an der rechten Seite bis zum Text. Vermutlich muss du aber ein wenig mit der Auflösung der Logo-Datei rumprobieren, bis es passt. Alternativ kannst du auch nur einen Namen in deiner Wunschschriftart eintragen.

Im Editor für Erkennungstafeln kannst du in Lightroom Classic dein eigenes Logo einbauen
Im Editor für Erkennungstafeln kannst du in Lightroom Classic dein eigenes Logo einbauen

Um vom Lightroom-Logo auf deines zu wechseln, klickst du mit der rechten Maustaste auf das Logo und klickst einmal auf Personalisiert. Danach kannst du mit einem erneuten rechten Mausklick und einem Klick auf Erkennungstafel bearbeiten die Einstellungen dafür öffnen. Um dein Logo zu verwenden, klickst du auf Grafische Erkennungstafel verwenden und kannst dann mit dem Button Datei suchen deine Logo-Datei auswählen.

Falls du noch kein Logo hast, oder lieber einen Schriftzug verwenden möchtest, wählst du Formatierte Texterkennungstafel verwenden aus, trägst den gewünschten Text in das Feld darunter ein und kannst dann noch die gewünschte Schriftart aussuchen. Auf dem dunklen Hintergrund bewähren sich fette Schriftarten mit klaren Linien, wie die in meinem Logo verwendete Brandon Grotesque Black. Feine Serifen und Details gehen gerne mal unter.

4. Module oben ausblenden

Screenshot von Adobe Lightroom Classic
Auch ungenutzte Module lassen sich ein- und ausblenden

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass bei mir in der oberen rechten Ecke auch einige Punkte ausgeblendet sind. Die Module Buch, Drucken und Web benutzte ich nie, deshalb habe ich sie ausgeblendet. Das geht mit einem Rechtsklick auf das Menü, wie im Screenshot oben zu sehen. Ein Klick auf das jeweilige Modul lässt den Haken und den Menüpunkt verschwinden. Besonders auf einem kleinen Laptop-Bildschirm wird Lightroom so übersichtlicher.

5. Histogramm anpassen

Standardmäßig wird unter dem Histogramm der RGB-Wert eines Pixels angezeigt, wenn du mit dem Mauszeiger über das Bild gehst. Ich kann mit dem LAB-Modus aber einfacher arbeiten, als mit RGB-Werten, deshalb habe ich das Histogramm umgestellt. Das lässt sich mit einem Rechtsklick auf die Farbberge und einem weiteren Klick auf LAB-Farbwerte anzeigen relativ leicht bewerkstelligen.

Kurzer Off-Topic-Tipp noch an der Stelle: Ich hab gerade gelernt, dass Lightroom im Bibliothek-Modul noch etwas flüssiger läuft, wenn man dort das Histogramm zuklappt.

6. Lupen-Informationen zum Bild anzeigen

Die Lupen-Informationen lassen sich ändern

Es kann sehr hilfreich sein beim Aussortieren oder Bearbeiten zu sehen, welches Objektiv benutzt wurde, oder zu welcher Zeit das Bild aufgenommen wurde. Mit Drücken der Taste I werden im Bild Dateiname, Aufnahmezeit/-Datum und die Auflösung nach Beschnitt in Pixeln angezeigt. Mit erneutem Druck auf I werden unter dem Dateinamen Belichtungszeit, Blende, ISO und das verwendete Objektiv angezeigt. Noch einmal I blendet die Informationen dann wieder aus.

Falls andere Metadaten für dich aber viel wichtiger sind, zum Beispiel der Name des Fotografen oder die Seriennummer der Kamera kannst du die Informations-Anzeige aber auch anpassen. Dafür kannst du wahlweise die Tastenkombination STRG / CMD + J benutzen oder im Programmmenü unter Ansicht auf Ansicht-Optionen klicken (siehe Screenshot oben).

Die Lupen-Informationen lassen sich in diesem Menü nach deinen Wünschen anpassen.

Im Menü Entwicklungsansicht-Optionen kannst du dann nach Belieben die Informationen anpassen.

7. Beschnitt-Gitter ändern

Lightroom anderes Gitter festlegen
Mit der Taste O kannst du verschiedene Gitter einblenden

Standardmäßig ist beim Beschneiden eines Bildes in Lightroom ein Drittel-Gitter eingeblendet. Wenn du den Beschneidenmodus mit der Taste R aktiviert hast, kannst du aber auch andere Hilfsgitter einblenden, zum Beispiel die Schnecke für den Goldenen Schnitt. Dafür drückst du einfach die Taste O (Der Buchstabe, nicht die Zahl) – so lange, bis ein passendes Gitter für dich erscheint. Mit Shift + O kannst du dann noch das Gitter rotieren, falls das notwendig ist.

8. Erweiterte Zellen in der Bibliothek

Screenshot des Bibliothek-Moduls mit kompakten Zellen in Lightroom Classic
Die kompakten Zellen im Bibliothek-Modul

In der Standardeinstellung der Rasteransicht zeigt Lightroom über den Bildern nur die Nummer des Bildes im Katalog an. Die ändert sich auch, wenn man mit der Filterleiste arbeitet. (Wie das genau geht, habe ich hier beschrieben).

Manchmal ist es aber auch hilfreich weitere Informationen direkt zu sehen. Wenn du beispielsweise aus Lightroom ein Foto für Photoshop exportierst, wird es ja in den Katalog mit aufgenommen und du hast zwei gleiche Bilder nebeneinander. Mit den Standard-Zellen kannst du aber nicht erkennen welches von beiden jetzt das RAW-Bild und welches die PSD-Datei ist. Deshalb empfehle ich dir die erweiterten Zellen. Die lassen sich unter Ansicht » Rasteransichtsziel » erweiterte Zellen aktivieren.

Screenshot des Bibliothek-Moduls in Lightroom Classic
Die erweiterten Zellen im Bibliothek-Modul mit mehr Metadaten

Dann kannst du mit einem Klick auf eins der vier angezeigten Daten klicken und entscheiden welche Metadaten für dich wichtig sind. Ich nutze Indexnummer, Dateiname, Dateierweiterung und Objektiv.

9. Presets

Screenshot des Preset-Fensters in Adobe Lightroom Classic
Bei den Presets gibt es eine Favoritenliste

Auch bei den Presets ist neben der Tatsache, dass diese an sich ja schon komplett individualisiert werden können, ein wenig Personalisierung möglich. So gibt es seit kurzem eine Favoritenliste, die im Presetfenster immer ganz oben bleibt. Häufig genutzt Presets kannst du per Rechtsklick » Zu Favoriten hinzufügen in diese Liste aufnehmen.

Fazit

Viele der genannten Individualisierungsmöglichkeiten (schönes Wort für Hangman btw.) nutze ich jeden Tag. Und mir machen sie die Arbeit deutlich einfacher. Ist das bei dir auch so? Hast du noch weitere Tipps? Lass mir einen Kommentar da! 🙂

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4 Kommentare

  1. Klaus Dallinger sagt

    Hallo Kai, ich bin erst seit 5 Tagen Lightroom-Nutzer, dementsprechend wenig erfahren.
    Neben Tutorials und Tipps von Bekannten sind deine Tipps hervorragend, um die Arbeit effektiver zu machen. Ausserdem macht es gleich mehr Spaß, wenn der eigene Name oben steht statt des Lr-Logos!
    Vielen Dank. Klaus

    • Hallo Klaus,

      vielen Dank für deinen Kommentar!
      Es freut mich sehr, dass die Tutorials dir weiterhelfen! Viel Freude mit Lightroom weiterhin!
      Grüße,
      Kai

  2. Lieber Kai,

    das ist ein sehr hilfreicher Artikel, gut auf den Punkt gebracht, dafür meinen Dank. Ich würde gerne wissen, ob du LR Classic auf einem Laptop (bspw. MacBook, wie im Bild) bequem anwenden kannst. Ich arbeite aktuell an einem Apple PC (21 Zoll Bildschirm) und muß erneuern, weil die Technik an ihre Grenzen stößt. Es gibt gute Gründe einen Laptop zu wählen, aber ich bearbeite auch regelmäßig meine RAW-Fotos. Natürlich empfindet jeder individuell anders, aber würdest du sagen, dass es auch per Laptop geht? Oder ist das nur die Notlösung für die Reise?

    • Hallo Brigitte,

      vielen Dank für Dein Feedback! Grundsätzlich kannst Du Deine Bilder mit einem Laptop sehr gut bearbeiten. Es kommt natürlich auf Deine Ansprüche und Deinen Geldbeutel an. Wenn Du bei Apple bleiben möchtest bieten sich die gerade frisch herausgekommenen MacBooks mit M1-Prozessor an. Allerdings läuft LR Classic darauf noch nicht nativ. Das soll wohl Anfang des Jahres kommen. Wenn Dir sehr schnelle Bildbearbeitung wichtig ist, würde ich dann eher ein MacBook Pro nehmen, wenn Du nur als Hobby fotografierst und den Rechner hauptsächlich für andere Dinge benutzt, reicht vermutlich auch ein MacBook Air. Mein Macbook Air von 2015 reicht für alles außer Videoschnitt noch aus, wenn man seine Ansprüche im Vergleich zu einem aktuellen Desktop-Rechner etwas herunterschraubt. Aber die besseren MacBook Pros sind von der Performance nicht so viel schlechter als ein Basic iMac. Um jetzt noch weiter ins Detail zu gehen bräuchte ich noch mehr Infos von Dir 😉

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