Lenstagger Tutorial Deutsch
Analoge Fotografie, Lightroom

EXIF-Daten nachträglich in Lightroom Classic hinzufügen

Inspiriert von einer Folge des Studio Kreativkommune-Podcasts habe ich mir ein paar Adapter für meine 5D Mark IV bestellt. Da ich hier schon ein paar Objektive von der analogen Mittelformat und einer geerbten Pentax rumstehen hatte, war das kein allzu teures Vergnügen. Auch wenn Adapter vom 645-System auf Canon EF entweder selten oder teuer sind. Der von mir gewählte einfache und günstige von Fotodiox* ist aber schon angekommen und funktioniert einwandfrei. Mehr dazu bald in einem weiteren Artikel.

Hilfe die Metadaten fehlen!

Beim Ausprobieren fiel mir dann eine Sache unangenehm auf: Die EXIF-Metadaten, also etwa Brennweite, Blende oder Seriennummer fehlen! Das ist logisch, die alten manuellen Objektive haben im Gegensatz zu modernen keine Elektronik mit der diese Informationen an die Kamera übertragen werden.

Schade ist es dennoch, da sich Fotos in Lightroom ja auch super nach Metadaten sortieren lassen. So kannst du dir zum Beispiel alle Fotos anzeigen lassen, die mit einer bestimmten Brennweite gemacht wurden.

Leider gibt es von Haus aus keine Möglichkeit diese Informationen in Lightroom direkt zu editieren, wie es etwa mit der Aufnahmezeit möglich ist.

Rettung durch LensTagger

Hier kommt das tolle Lightroom-Plugin LensTagger ins Spiel. Das basiert auf dem ExifTool, dessen Website aber aktuell nicht erreichbar ist. Glücklicherweise ist in der aktuellen Version von LensTagger das ExifTool enthalten, was die Installation zudem vereinfacht.
Mit LensTagger kannst du alle fehlenden Objektiv-Metadaten direkt in Lightroom nachträglich hinzufügen. Das ist auch praktisch, wenn Du viel analog fotografierst. Dort werden ja maximal die Daten des Scanners eingetragen. Auch die verwendete Blende kann hinzugefügt werden, allerdings müsstest du dafür natürlich genau Buch führen, bei welchen Bild welche Blende verwendet wurde.

Wie das Plugin installiert wird, ist auf der LensTagger-Website beschrieben. Wichtig ist nur den Part über das ExifTool zu ignorieren und in den Einstellungen im Lightroom Zusatzmodul-Manager ganz unten bei Switch to internal exiftool einmal auf switch zu klicken. Dann funktioniert das Plugin wie es soll.

Wie funktioniert LensTagger?

Wenn du nun die EXIF-Objektivdaten nachträglich in Lightroom Classic hinzufügen willst gehst du wie folgt vor:

1. Du markierst alle Bilder, die mit einem Objektiv aufgenommen wurden.

Rechtsklick auf das Bild » Metadaten » Metadatenin in Datei speichern

2. Mit Rechtsklick » Metadaten » Metadaten in Datei speichern oder der Tastenkombination CMD / STRG + S speicherst die aktuellen Bearbeitungsschritte und Metadaten des Fotos in einer kleinen XMP-Datei, die im gleichen Ordner wie das Bild gespeichert wird. Das ist wichtig, weil deine Lightroom-Bearbeitungen sonst beim Hinzufügen der Daten verloren gehen.

Bearbeiten » Zusatzmoduloptionen » LensTagger

3. Nun wählst du oben im Menü bei Bearbeiten » Zusatzmoduloptionen » LensTagger aus. Bevor sich dann das Plugin öffnet erscheint auch noch ein Hinweis auf Schritt 2.

4. Nun trägst du die gewünschten Daten für dein Objektiv ein. Hilfreich ist es, wenn du dir eine standardisierte Schreibweise für verschiedene Objektive überlegst. Ich hab meine an die von Adobe angelehnt. In dieser Liste findest du alle aktuell von Lightroom unterstützten Objektive mit ihren Namen. Vielleicht ist das von dir genutzte ja sogar dabei.

In der oberen Hälfte des Fensters trägst du deine Objektivdaten ein

5. Du kannst für jedes Objektiv auch ein Preset speichern. Dafür gibst du den Namen in das entsprechende Feld ein und klickst auf Save Preset. Um das Preset nutzen zu könnten müsstest du LensTagger noch einmal neu starten, aber das passiert gleich automatisch.

Im Presetfeld gibst du einen Namen für das Preset ein und klickst auf Save Preset

6. Nun klickst du auf den Update Command– und anschließend auf den Run Command-Button. Je nach Zahl der ausgewählten Bilder dauert es nun einen Moment. Falls Du sehr viele Bilder bearbeiten willst, kann es zu einer Fehlermeldung kommen. Dafür gibt es dann noch die Read Files from Filelist-Option, die ich aber noch nicht getestet habe.

7. Lightroom aktualisiert jetzt die Objektiv-Daten Dafür fragt Lightroom für jedes Bild noch, ob die Metadaten aus der XMP-Datei aktualisiert werden sollen, was du bejahst. Du kannst auch den Haken bei Nicht wieder anzeigen setzen, dann brauchst du es nicht für jedes Bild bestätigen

Lightroom aktualisiert die Metadaten der Bilddatei aus der XMP-Datei

8. Fertig! Nun kannst du LensTagger schließen und siehst in den Metadaten die von dir hinzugefügten Infos.

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