Heute wirds nerdy! Aber nur ein bisschen. Denn heute geht es um die Frage was der Crop-Faktor ist, warum die Sensorgrößen damit zusammenhängt und wie du das zu deinem Vorteil nutzen kannst um bessere Bilder zu machen.
Heute wirds nerdy! Aber nur ein bisschen. Denn heute geht es um die Frage was der Crop-Faktor ist, warum die Sensorgrößen damit zusammenhängt und wie du das zu deinem Vorteil nutzen kannst um bessere Bilder zu machen.
1. Die Bedeutung von Sensorgrößen
Der Sensor ist das Herzstück einer Kamera. Er wandelt das Licht, das durch das Objektiv eintritt, in digitale Informationen um, die dann als Bild angezeigt werden. Sensoren bestehen aus Pixeln, die jeweils nur eine Farbe – Rot, Grün oder Blau – wahrnehmen können. Ein Prozessor berechnet dann – mit Hilfe der umliegenden Pixel – die Farben der einzelnen Pixel, um das endgültige Bild zu erstellen.
Es gibt verschiedene Sensorgrößen, die in verschiedenen Kameratypen verwendet werden, zum Beispiel:
- Smartphone-Sensoren: Diese Sensoren sind recht klein (9,8 x 7,3 mm Hauptkamera im iPhone 14 Pro oder 12 x 9,6 mm bei der Hauptkamera im Galaxy S23 Ultra) und müssen daher eine etwas geringere Bildqualität als größere Sensoren mit besserer Software kompensieren.
- Micro Four Thirds: Diese Sensoren sind mit ca. 17,3 × 13 mm größer als Smartphone-Sensoren und bieten eine bessere Bildqualität. Sie sind in etwa so groß wie ein Viertel Vollformatsensor.
- APS-C: Diese Sensoren sind mit 25,1 × 16,7 mm größer als das Micro Four Thirds-System und decken in etwa 2/3 eines Vollformat-Sensors ab.
- Vollformat: Auch als Kleinbild bekannt, ist dies das Standardformat für viele professionelle Fotografen. Es bietet bei 36 x 24 mm eine hohe Bildqualität.
- Mittelformat: Diese Sensoren sind größer als das Vollformat und bieten dabei oft eine höhere Auflösung und eine geringere Schärfentiefe. Dafür sind aber auch deutlich teurer und weniger verbreitet. Es gibt nicht »das« Mittelformat, sondern verschiedene. Bekannt sind etwa das Fuji GFX und das Hasselblad X-System, die Sensoren mit 44 x 33 mm einsetzen. Noch größer sind die Sensoren bei Hasselblads H6D 100C (53,4 x 40 mm) und den IQ4-Rückteilen von Phase One (54 x 40.5mm).
Die Mittelformate in der analogen Fotografie sind teilweise sogar noch größer. Das 645 Format belichtet Rollfilm auf 60 x 45mm und 6×7-Format auf 69,5 mm x 56mm.
2. Der Crop-Faktor
Der Crop-Faktor bezieht sich auf das Verhältnis der Größe eines Sensors im Vergleich zum Vollformat. Der Crop-Faktor beeinflusst die scheinbare Brennweite eines Objektivs. Wenn ein Objektiv an einer Kamera mit einem kleineren Sensor als Vollformat verwendet wird, ändert sich der Bildausschnitt und es entsteht eine scheinbare Brennweitenverlängerung.
Zwei Beispiele: Wenn du ein 50 mm-Objektiv an einer APS-C-Kamera mit einem Crop-Faktor von 1,5 verwendest, wirkt die Brennweite wie ein 75 mm-Teleobjektiv (50 mm x 1,5) an einer Vollformatkamera. Wenn du aber die gleiche Brennweite an einer Fujifilm GFX benutzt, wirkt es wie ein leichtes Weitwinkel (50 mm x 0,8 = 40mm). Der Crop-Faktor ist deshalb wichtig zu verstehen, weil er die Wirkung eines Objektivs beeinflusst.
Hinweis: Bei Smartphones und Kameras mit fest verbautem Objektiv ist der Crop-Faktor unwichtig, weil du das Objektiv davor nicht tauschen kannst. Deswegen wird meist auch die »kleinbildäquivalente« Brennweite angegeben.
Vergleichs-Übersicht der Sensorgrößen und Crop-Faktoren bei Digitalkameras
Format | Breite (mm) | Höhe (mm) | Crop-Faktor |
---|---|---|---|
iPhone 14 Pro | 9,8 | 7,3 | 7,64 |
Samsung Galaxy S23 Ultra | 12 | 9,6 | 5,60 |
Micro Four Thirds (MFT) | 17,3 | 13 | 2 |
APS-C | 25,1 | 16,7 | 1,5 |
Vollformat | 36 | 24 | 1 |
Mittelformat (Fuji GFX, Hasselblad X-System) | 44 | 33 | 0,8 |
Mittelformat (Hasselblad H6D 100C) | 53,4 | 40 | 0,64 |
Mittelformat (Phase One IQ4) | 54 | 40,5 | 0,63 |
645 Format (analog) | 56 | 41,5 | 0,62 |
6×7 Format (analog) | 72 | 56 | 0,47 |
3. Vor- und Nachteile verschiedener Sensorgrößen
Du kannst den Crop-Faktor gezielt für deine Fotos einsetzen. Für Tier- und Sport-Fotografen ist zum Beispiel ein etwas kleinerer Sensor hilfreich. So kannst du dort zum Beispiel ein 70-200 mm-Objektiv einsetzen, hast aber durch den Crop-Faktor die längeren Brennweiten 105-300 mm zur Verfügung. Das hilft dir weiter entfernte Motive zu fotografieren. Gleichzeitig erhälst du durch den kleineren Sensor auch eine größere Schärfentiefe. Das liegt daran, dass der kleinere Sensor einen kleineren Ausschnitt des Bildkreises abbildet. Michael J. Hußmann hat das hier ganz gut erklärt. Außerdem sparst du ggf. auch noch Gewicht, weil die Objektive für die Systeme mit kleineren Sensoren generell leichter sind als die für die größeren.
Fazit
Sensorgröße und Crop-Faktor sind wichtige Aspekte der Fotografie, die sich auf die Qualität und den Bildausschnitt Ihrer Fotos auswirken. Es ist wichtig, dieses Konzept zu verstehen, um fundierte Entscheidungen über Kamera- und Objektivauswahl zu treffen.
Wenn du noch Fragen dazu hast, schreibe sie gerne in die Kommentare!
[…] gilt, kommt bei den meisten Consumer-Kameras noch der sogenannte Crop-Faktor hinzu. Den habe ich hier erklärt. Hat deine Kamera also ein 50mm-Objektiv und einen Cropfaktor von 1,5, musst du die Brennweite mit […]
[…] geringe Schärfentiefe einer Mittelformat-Kamera, deren Sensor knapp doppelt so groß ist wie der einer Vollformat-Kamera, hat einen ganz besonderen Look, den man auf dem folgenden Bild erkennen kann. Obwohl ich ein […]
[…] hat mit dem Überspringen des Kleinbildformats einen sinnvollen Weg für die Etablierung eines Profi-Systems mit hoher Auflösung gewählt. Im […]