Kodak Ektachrome E100WS Erfahrungen Testbericht
Analoge Fotografie, Fotografie

Ein paar Bilder mit dem Kodak Ektachrome E100SW

Kai

Es gibt sie noch, die echten Glücksfunde. Vor ein paar Jahren, als ich zum Abholen eines Miet-Objektivs in meinem Lieblingsfotoladen war, kam ich an der Grabbelkiste vorbei. Neben allerhand Kleinkram befanden sich darin auch ein paar Filme. Hauptsächlich Test-Muster von längst abgelaufenen und nicht mehr hergestellten Scotch- und Kodak-Ektachrome-Filmen. Marco hat sie mir damals einfach geschenkt und seitdem liegen sie bei mir im Gefrierfach.

Ektachrome ist inzwischen glücklicherweise wieder erhältlich*, meine Exemplare sind aber, wie gesagt, abgelaufene, alte Filme. Abgelaufene Filme sind nicht mehr so lichtempfindlich, wie neue, und man muss dementsprechend überbelichten. Irgendwo habe ich mal die Faustregel gelesen, dass man für alle 10 Jahre, die der Film abgelaufen ist, eine ganze Blendenstufe überbelichten soll. Meiner war jetzt 20 Jahre abgelaufen, also musste ich mindestens 2 Blenden überbelichten. Deshalb habe ich lange nach einer Gelegenheit gesucht sie einzusetzen. Hier im Norden ist das – mit Ausnahme des letzten Sommers – ja meist gar nicht so einfach. Besonders mit einem 100er Film. Mein Trip nach Malaga stellte nun aber die perfekte Gelegenheit dar den Film in der spanischen Sonne zu testen. Mit genügend Licht zum Überbelichten.

Ein ausführlicher Testbericht des Ektachrome E100WS ist das hier nicht, ich wollte euch nur kurz von meinen Erfahrungen mit meinem abgelaufenen Exemplar berichten.

Ein Ausflug in die Lomography

So, wie die Fotos aus dem Labor kamen, sah erstmal alles sehr nach Lomografie aus: Die verschobenen Farben mit viel Rot des abgelaufenen Films, gemischt mit ein wenig Unschärfe.

Das unbearbeitete Bild aus dem Labor

Auch ein wenig dunkel sind sie. Mein erster Schritt war daher erstmal die Anpassung der Belichtung nach Gefühl und des Weißabgleichs mit der Pipette und einem Klick auf die weiße Mauer im Hintergrund. Auch den Schwarzpunkt habe ich mit einer ziemlich krassen Gradationskurve angepasst.

Belichtung, Schwarzpunkt und Weißabgleich angepasst.

Das sah aber nicht so richtig gut aus. Zufällig habe ich dann mal den automatischen Weißabgleich probiert. Da kam dann der Aha-Moment. So soll der Ektachrome E100SW wohl aussehen. Das SW steht schließlich für Saturated Warm, also satte und warme Farben.

Mit automatischem Weißabgleich in Lightroom passen die Farben

Diesen Look finde ich zwar auch cool, allerdings hatten die Bilder mit diesem leichten Rotstich auch einen herrlichen Vintage-Charme, sodass ich den Weißabgleich etwas kühler und roter gelassen habe.

Für die Sonne belichten

Bei der Recherche für diesen Artikel habe ich mehrfach gelesen, dass man Dia-Filme, wie den Ektachrome E100, im Gegensatz zu Negativ-Filmen nicht zu stark überbelichten soll, weil der Dynamikumfang deutlich geringer ist. Das konnte ich bei meinem Exemplar allerdings nicht beobachten. Im Gegenteil, die Sonne ist meistens besser abgebildet, als bei Digitalkameras. Vielleicht habe ich auch einfach nur korrekt belichtet. Das ist bei so einem abgelaufenen Film ja nicht so genau zu bestimmen.

Der neue Ektachrome ist nicht in der SW-Variante erhältlich, aber durch meinen Test habe ich auf jeden Fall Lust bekommen ihn mal auszuprobieren. Noch habe ich allerdings viel zu viele Filme im Gefrierfach, die müssen erstmal aufgebraucht werden. 🙂

13% günstiger
Kodak Ektachrome E100G 135-36 Dia-Farbfilm
  • Unübertroffen feines Korn
  • Neutrale Farbbalance, Wiedergabe von natürlichen Hauttönen
  • Niedrigerer D-min-Wert für weißere Weißtöne und schärfere Bilder

Fazit

Am Ende gibt es – wie André Duhme mir im Interview schon erzählt hat – beim Entwickeln, Scannen und Nachbearbeiten in Lightroom so viele Variablen, dass ich einfach nicht genau sagen kann, wie die Bilder mit dem Film ausgesehen haben müssten. Ich kann Euch nur die Bilder so zeigen, wie ich sie cool finde.

Wenn du auch Lust bekommen hast den Ektachrome mal auszuprobieren, kauf dir doch eine Rolle vom wiederaufgelegten E100G*. Matt Day hat auch schon einen guten Test dazu veröffentlicht.

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