Im Englischen sagt man »Never waste a good crisis«. Übertragen ins Deutsche, und etwas positiver formuliert, heißt das so viel wie: »Jede Krise ist gleichzeitig auch eine Chance.« Und so kann diese Zeit zuhause vielleicht auch deine Fotografie etwas beflügeln. Zum Beispiel indem du etwas Neues ausprobierst. Ich hab hier ein paar Ideen dafür zusammengesammelt, die sich allein oder mit den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen umsetzen lassen.
1. Makro-Fotos
Falls du ein Objektiv mit Makrofähigkeiten besitzt – viele Reisezooms haben zum Beispiel so eine Funktion – kannst du dich mal in die Makro-Fotografie hineinwagen. Sowohl zuhause, als auch bei einem Frühlings-Spaziergang lassen sich tolle Motive für Makrofotos finden.
2. Portraits via Facetime
Diese Idee habe ich zuerst bei John Keatley gesehen. Er macht „Quarantine Portraits“ über Apples Videotelefonie-App Facetime. Und die können sich sehen lassen, finde ich. Inzwischen haben auch einige andere Fotografen damit begonnen Portraits aus der Ferne zu machen, zum Beispiel Jeremy Cowart. Der geht dabei noch einen Schritt weiter und kombiniert mit zwei Projektoren das Videotelefonie-Bild mit verschiedenen Texturen auf einer Leinwand. Ziemlich abgefahren. Hier könnt ihr nachlesen, wie er das genau macht.
Edit 30.04.2020: Inzwischen hat Jeremy Cowart auch noch ein kurzes YouTube Video veröffentlicht, in dem er den Prozess vorstellt.
3. Fotoprojekte mit der Familie
Der Corporate-Fotograf Nils Hendrik Müller, mit dem es hier im Picdrop-Podcast übrigens ein herausragendes Interview gibt, übernimmt wegen der geschlossenen Kitas jetzt die Betreuung der Kinder. Und erlebt mit seinem Sohn jeden Tag ein neues Abenteuer, das er jeweils in einem Foto festhält. Großartig! Vielleicht hast du ja auch eine gute Idee für ein Fotoprojekt, dass du mit deiner Familie, der Partnerin oder dem Mitbewohner angehen kannst.
4. Szenen mit Spielzeug-Figuren nachstellen
Der Hochzeitsfotograf Matthias Römer hat eine komplette Hochzeitsreportage mit Actionfiguren nachgestellt. Er spielt wunderbar mit den Klischees von Hochzeiten, aber auch mit den Rollen der Figuren. Wer in seinem Blog-Post ganz nach unten scrollt, kann im Making of der Bilder sehen wie viel Liebe darin steckt.
5. Schau beim Wachsen zu
Es gibt viele coole Projekte, die über lange Zeiträume dokumentieren, wie zum Beispiel Kinder groß werden. Du könntest auch so ein Projekt mit einem täglichen Foto starten. Falls du keine anderen Menschen oder dich selbst fotografieren möchtest, ist vielleicht dein Haustier oder eine Zimmerpflanze ein geeignetes Motiv. Oder dein wachsender Bart. Am Ende bietet es sich dann an ein sogenanntes Time-Lapse-Video damit zu erstellen.
6. Den Alltag dokumentieren
Zum Schluss kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte. Der Alltag ist im Moment für die meisten Menschen vollkommen auf den Kopf gestellt. Aber irgendwann wird sich das vermutlich wieder ändern. Und bis dahin gibt es viele einmalige Fotografie-Gelegenheiten um diese Zeit für dich und zukünftige Generationen festzuhalten. Der Kollege Lomtro zum Beispiel hat den leeren Düsseldorfer Flughafen fotografiert. Natürlich musst du dafür nicht unbedingt aus dem Haus gehen. Auch in deinem Alltag gibt es vermutlich Situationen, die so anders sind als sonst, dass sie unbedingt festgehalten werden sollten. Seien es die Kinder, die jetzt per Videokonferenz am Unterricht teilnehmen, oder die Einkäufe, die du für Oma jetzt erledigst. In ein paar Jahren kannst du dir die Fotos anschauen und an diese verrückte Zeit zurückdenken. Dazu kommt ja auch noch der Frühling, der auch immer viele herrliche Motive hergibt.
Sei beim Fotografieren nur vorsichtig. Covid-19 sollte man wirklich nicht unterschätzen!
Hast du noch weitere Ideen für Fotografie-Projekte in dieser Zeit? Schreib sie in die Kommentare, ich nehme sie gerne auf!
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