Bilder vom Weserradweg.
Reisen

Reisebericht: Weserradweg am Stück

Kai

Am letzten Donnerstag habe ich versucht den Weserradweg am Stück vom Start in Hann. Münden 340km bis zu mir nach Hause bei Bremen zu fahren. Dabei stand das Fotografieren diesmal nicht so sehr im Vordergrund, mehr die Herausforderung der sehr langen Distanz. Deshalb hatte ich diesmal nur das iPhone als Kamera dabei, auch wenn ich lange überlegt habe noch die OM-D mitzunehmen. Dennoch wollte ich euch in diesen kurzen Erfahrungsbericht mit auf meine Fahrt nehmen.

Die Route habe ich Euch hier eingebettet. Das Stück von Bremen bis zu mir nach Hause habe ich noch rausgeschnitten und ab Hoya verläuft die Route bis Bremen auch nicht mehr auf dem Weserradweg, weil ich den Teil schon kannte und die Strecke so um circa 40 Kilometer verkürzen konnte.

Der Plan war frühmorgens mit dem Zug zum Start zu fahren und dann nach ca 14h Fahrtzeit (plus Pausen) zwischen 02.00 und 03.00 Uhr in der Nacht anzukommen. Die frühen Züge waren leider schon ausgebucht, sodass ich gegen 11.00 Uhr in Hann. Münden ankommen sollte.

Natürlich ging zwischen Hannover und Göttingen die Lok kaputt – gleich mal eine Stunde Verspätung. Gegen 12.00 Uhr ging es dann aber endlich aufs Rad.

Endlich auf dem Rad
Endlich auf dem Rad

Auf geht’s!

Es kam sogar kurz die Sonne raus, sodass sich Hannoversch Münden im besten Licht zeigte. Hier der Blick von der alten Werrabrücke.

Hier fließen Werra und Fulda zur Weser zusammen.
Hier fließen Werra und Fulda zur Weser zusammen.

Die Landschaft links und rechts des Weserradwegs war besonders für einen Flachlandbewohner für mich sehr interessant. Die vielen pittoresken Fachwerkhäuser in den gepflegten Orten wechseln sich stets mit abwechslungsreicher Natur ab – Langeweile kommt so nicht auf.

Abwechslungsreiche Landschaft am Weserradweg
Abwechslungsreiche Landschaft am Weserradweg

Die Radwege sind größtenteils sehr gut ausgebaut und meist auch in sehr gutem Zustand. Einzelne Schotter- und Waldwege gibt es aber auch.

Blick von einer Brücke auf Herstelle
Blick von einer Brücke auf Herstelle

Das Wetter hat leider nicht so richtig mitgespielt. Zwar war es anfangs die meiste Zeit trocken, die späteren teils heftigen Schauer haben mich aber immer wieder zum Anhalten gezwungen.

Starkregenschauer am Weserradweg
Starkregenschauer am Weserradweg

Dazu kam der Wind, der kräftig und ununterbrochen von vorne blies. Das war deutlich zermürbender als gedacht. Zwar hatte ich mir Aerobars auf den Lenker gebaut, allerdings waren die anders als bei meinem Triathlonrad mehr ein Notbehelf. Der Wind führte außerdem zu einem unerwartet hohen Energieverbrauch, sodass meine Ernährungsstrategie nicht aufging.

Ein kurzes Stück Rückenwind und Sonne.

Die teils giftigen Anstiege mit Rampen jenseits der 20% Steigung trugen zusätzlich zur Entkräftung bei.

Der Mann mit dem Hammer

In Bodenwerder war dann nach 120 Kilometern erstmal Schluss. Der oft beschriebene Mann mit dem Hammer war da. Dazu kam, dass meine Sitzposition auf dem neuen Rad noch nicht optimal ist und alles wehtat. Zeit für eine Pause mit Döner.

Zusammen mit meiner Frau habe ich angesichts der bereits verstrichenen Zeit und dem anhaltenden Wind dann entschieden das Abenteuer zu verkürzen und mit dem Zug nach Hause zu fahren. Bei gleichbleibendem Tempo wäre ich erst am Morgen angekommen und hätte vor allem nachts kaum Möglichkeiten zum Auffüllen der Trinkflaschen gehabt.

Also noch ein paar Kilometer nach Hameln gefahren, dort die Route nach Wunstorf umgeplant, ein paar Berge hochgekämpft und knapp um 22:30 Uhr den Zug nach Hause erwischt. Davon gibt es auch keine Fotos mehr. Im Dunkeln mit Zeitdruck Abfahrten mit Geschwindigkeiten jenseits der 50km/h zu nehmen war schon herausfordernd genug. Da noch gleichzeitig Fotos zu machen wäre mehr als leichtsinnig. In jedem Fall war ich froh mein Koffein-Gel eingepackt zu haben.

Fazit

Am Ende waren es dann 194km. Eine ordentliche Strecke, ein schönes Mini-Abenteuer, aber zufrieden bin ich nicht.

Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Noch mehr essen, noch mehr trinken, zusätzlich auch Salziges, wie Cracker oder Ähnliches mitnehmen und lieber am Abend vorher anreisen um früher zu starten und mehr Tageslicht zur Verfügung zu haben. Und noch mehr Pausenzeit einplanen.

Ein bisschen mehr Vorbereitung mit längeren Touren wäre sicherlich auch hilfreich. Zwar habe ich die letzten Wochen ordentlich trainiert, noch mehr 100km-Runden wären aber noch besser. Die Reifen werde ich nach dem Winter auch noch einmal tauschen. Meine G-One Bite laufen zwar nicht schlecht, ich fahre gerne auch Straße und wäre dort lieber noch schneller.

Der Weserradweg an sich ist in jedem Fall empfehlenswert, finde ich. Muss man ja nicht an einem Tag fahren. Dann hat man auch mehr Zeit für schöne Fotos. Vielleicht fahre ich die Tour einfach nochmal in mehreren Etappen und nehme das Fotografieren mehr in den Fokus. Oder mache ich eine Mitsommernachtstour daraus. Mal schauen.

Bist du den Weserradweg schon mal gefahren? Erzähl gerne mehr in den Kommentaren!

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4 Kommentare

  1. Respekt für diese Leistung.
    Insbesondere dafür, dass du nicht nur schöne geteerte Landstraßen vor dir hattest.
    Hut ab.
    Viele Grüße
    Jürgen

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