Seit ich die Fuji Instax SQ10 im FrĂŒhjahr gekauft habe, liebe ich Sofortbildfotografie. Es ist einfach extrem erfĂŒllend das eben gemachte Bild sofort in den HĂ€nden halten zu können. Dieses haptische Erlebnis war mir bei den vielen in den letzten Jahren gemachten Digitalbildern etwas abhanden gekommen. Da mir das Fotografieren mit der Instax Square so gut gefiel, habe ich auch mal wieder Filme fĂŒr meine Polaroid 600 gekauft, die bis dahin hauptsĂ€chlich als Deko im Regal stand und nur beim Verlobungs-Shoot dieser beiden SĂŒĂen fĂŒr die Einladungskarten verwendet wurde.
FĂŒr unseren Urlaub hatte ich mir aber vorgenommen hauptsĂ€chlich analog zu fotografieren und was bot sich da besser an, als die Polaroid und die Instax gegeneinander antreten zu lassen. Stellen wir die beiden Kontrahenten doch einmal vor:
Die Polaroid 600
Meine Polaroid aus der 600er-Reihe wurde vermutlich Ende der 90er bis Anfang der 00er gebaut und man findet sie relativ hĂ€ufig und gĂŒnstig bei Ebay Kleinanzeigen. Sie ist ein klassisches Consumer-Modell mit wenigen Features und mit fixem Fokus. Das heiĂt man kann den Fokus in zwei Stufen auf eine Bereich von 0,60mâ1,20m oder auf 1,2m bis unendlich einstellen. FĂŒr den Nahbereich fĂ€hrt dann eine Plastiklinse vor Objektiv und Sucher.
Der Sucher ist nicht der geilste. Man muss beim Komponieren des Bilder immer ein wenig mehr nach rechts ziehen, damit das Objekt auf dem Bild spÀter da ist, wo man es haben möchte. Sonst passiert sowas:
Da Polaroid vor ein paar Jahren die Produktion der Filme eingestellt hat, gab es einige Zeit das Impossible Project, die Teile einer Polaroidfabrik in den Niederlanden gekauft haben um den Film zu erhalten. Diese Impossible Project-Filme habe ich auf fĂŒr diesen Test benutzt.
WĂ€hrend des Urlaubs gab es dann aber die Knallernachricht, dass die Marke Polaroid von Impossible Projekt gekauft wurde und nun gibt es neue Polaroid 600 Filme unter der Marke Polaroid Originals*.
Die Filme werden durch das Auslösen direkt belichtet. Sobald das Bild aus der Kamera herauskommt sollte man es schnell mit der Hand abdecken und sofort in die Verpackung stecken, da die Bilder in den ersten Minuten sehr lichtempfindlich sind und das Bild sonst ĂŒberbelichtet wird. Nach ungefĂ€hr einer Viertelstunde ist das Bild dann fertig entwickelt.
Auch wenn Film normalerweise Licht liebt (=immer ordentlich ĂŒberbelichten) habe ich beim Fotografieren in Girona den Belichtungsregler immer auf âdunkelâ gestellt, weil mir dieser dĂŒstere Look ganz gut gefallen hat. Insgesamt ist die Kamera aber sehr leicht zu bedienen.
Die Fujifilm Instax SQ10
Die Instax unterscheidet sich erst einmal grundlegend von der Polaroid, weil sie keine rein analoge Kamera ist, sondern mehr ein Hybrid. Sie nimmt die Bilder digital auf und belichtet sie dann bei Benutzung des Druck-Buttons mit Hilfe eines Displays im Inneren. So kann man die Bilder zuerst bearbeiten (Helligkeit, Instagram-mĂ€Ăige Filter, helle oder dunkle Vignette) und dann ausdrucken. Auch mehrfaches Drucken ist im Gegensatz zur Polaroid möglich.
Die Bilder der SQ10 sind etwas kleiner als die von Impossible Film, haben aber auch das quadratische Format. ZusÀtzlich hat man auch noch die digitale Datei, sodass man das Bild spÀter auch noch im Web posten kann.
Der Look
Die Polaroid ist naturgemÀà ein wenig eingeschrĂ€nkter was den Look der Bilder angeht. Man kann verschiedene Filme kaufen, die jeweils unterschiedliche Looks (Farbe oder Schwarz-WeiĂ) haben, und ab und zu gibt es noch Sondereditionen mit farbigem Rand. Das war es dann aber auch.
Die Fuji hat zum einen ihre 10 eingebauten Filter, zum anderen gibt es da ja noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten. Ich hab es sogar geschafft in Lightroom bearbeitete Bilder auf die Speicherkarte zu ziehen und dann auszudrucken. Dazu gibt es hier eine Anleitung.
Man kann den Farb-Look eines Fuji-Bildes durchaus in Richtung des Impossible-Films bringen. Im folgenden Bild könnt Ihr sehen, dass die Impossible-Bilder aber immer etwas mehr in Sepia getunkt sind, als es die Filter der Instax hergeben.
Insgesamt finde ich, dass man der Fuji sehr stark ansieht, dass sie eine Digitalkamera ist. Die Bilder sind viel schĂ€rfer. Das sieht aber oft nicht so schön, sondern eher kĂŒnstlich aus. Mehr wie ein in Photoshop zu stark geschĂ€rftes Bild. Wenn man die Bilder mit hoher Auflösung einscannt, kann man auch das Pixelraster erkennen. DafĂŒr lassen sich mit der Instax Schwarz-WeiĂ-Bilder ohne Farbstich machen.
Insgesamt sind die Impossible-Bilder kĂŒnstlerischer, mehr lomo, und die Instax-Bilder können ohne Filter natĂŒrlicher sein, wie ihr in dem dreier-Bild weiter oben sehen könnt.
Der Preis
Die Polaroid Originals, als Nachfolger der Impossible-Filme, kosten aktuell 17,80⏠fĂŒr einen Farbfilm mit acht Bildern. Ein Bild kostet also 2,23âŹ.
Die Filme fĂŒr die Instax SQ10* sind mit 17,95⏠fĂŒr zwei Filme mit je 10 Bildern deutlich gĂŒnstiger: 0,90/Bild
Allerdings ist die SQ10 dafĂŒr deutlich teurer:
- Lieferumfang : Kamera; Akku; USB-Ladekabel; Trageschlaufe; Bedienungsanleitung
Das Geld, was man beim Kauf einer gebrauchten Polaroid fĂŒr ca 20-30⏠spart, kann man als erstmal schön in Filme stecken. Oder man plant langfristig und kauft sich die Fuji đ
Eine Alternative sind noch die regulÀren, analogen Instax-Kameras, zum Beispiel die Mini 8, Mini 9, die SQ6 oder die Instax Wide mit ihrem breiten Format. Auch bei Lomography gibt es einige Kameras, die mit den Instax-Filmen funktionieren.
Die Entscheidung fĂŒr die richtige Kamera bleibt nun euch ĂŒberlassen. Mich wĂŒrde aber interessieren, fĂŒr welche Kamera Ihr Euch denn mehr interessiert?
Schreib die Antwort einfach hier oder bei Youtube in die Kommentare!
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Hey Kai, danke fĂŒr den Bericht und den Vergleich. Inzwischen gibt es ja die Lomo Square, die habe ich und mir gefĂ€llt der analoge Look total. Bei Polaroid/impossible haben mich die QualitĂ€t und vor allem der Preis abgeschreckt. Darum hatte ich bereits vor Jahren mein Fokus auf Instax mit dem Wide Formet gelegt. Und ich hatte die Jahre immer SpaĂ mit den Bildern. Ganz wichtig fĂŒr mich ist das die Instax Bilder sehr haltbar sind, auch wenn sie Jahre im Licht hĂ€ngen!
Hey Olaf, vielen Dank fĂŒr die Hinweise! Die Lomo Square will ich auch noch mal ausprobieren. Stimmt, die Polaroids sind echt teuer, aber dafĂŒr weiĂ man dann auch jedes Bild zu schĂ€tzen und hört auf zu knipsen đ
Mit der Instax SQ10, die du hier testest oder auch mit dem Nachfolgemodell 20 oder 6 lassen sich definitiv analog keine schwarz-weiĂ Bilder erstellen! Schwarz-weiĂ Film von Fuji gibt es nur in den Formaten Mini und Wide, aber nicht Square. Was es in Square gibt ist eine Packung mit „Rohlingen“ mit schwarzem Rand, die oft verwirrend als schwarz-weiĂ angeboten wird von manchen HĂ€ndlern.
Hallo Nobby, mit „echten SchwarzweiĂbildern“ waren in diesem Fall die Farben gemeint. Insbesondere im Vergleich zu den Impossible-SchwarzweiĂ-Filmen sind die nĂ€mlich weniger Sepia und mehr SchwarzweiĂ. Ja, mit den digitalen SQ10 oder SQ20 lassen sich analog keine SW-Bilder machen, wie auch bei einer digitalen Kamera? Aber die Diskussion um „echte“ SchwarzweiĂ-Filme ist heute sowieso antiquiert. Fast alle Prints, auch die schwarzweiĂen werden digital gedruckt â in der gleichen Maschine, wie die Farb-Bilder. đ Schönes Wochenende Dir!