interner Blitz einer Olympus OMD
Fotografie

Blitzen lernen Teil 2: Der interne Blitz

Nachdem ich im ersten Artikel meiner Serie »Blitzen lernen« auf die Frage eingegangen bin, warum man überhaupt blitzen sollte, und welches Blitz-Equipment für Anfänger:innen empfehlenswert ist, geht es im zweiten Teil erstmal um den Blitz in der Kamera.

Klein aber oho: der integrierte Blitz

1. Einfache Produktfotos

Viele Kamera-Modelle bringen einen kleinen Blitz mit, meistens zum Aufklappen. Der hat oft nicht besonders viel Power, man kann damit aber trotzdem einiges machen.

Zum Beispiel kann man den Blitz mit ein paar Tricks und wenig Aufwand wunderbar für Produktfotos nehmen, wie ich in diesem Artikel schon mal beschrieben habe.

Einfache Produktfotos sind auch mit dem internen Blitz und zwei A4 Blättern möglich.

2. Fashion-Looks

Aber auch der Reh-im-Autoscheinwerfer-Licht-Look, den viele Fashion-Fotografen mit einem Ring-Blitz umsetzen, ist mit dem integrierten Blitz ansatzweise möglich. Natürlich gibt es damit nicht die typische ringförmige Reflexion in den Augen. Dennoch ermöglicht dieser Look Bilder, die irgendwie spontan und zwanglos, wie Schnappschüsse, aber auch amateurhaft aussehen. Letzteres ist dabei sicherlich oft Absicht um ein Gefühl der Authentizität zu vermitteln.

Instax Studioblitz blitzen sq6
Beim rechten Bild ist der Blitz nicht an der Kamera, sondern leuchtet von rechts oben, was dem Bild mehr Tiefe und Natürlichkeit verleiht.

Bekannt für diese Art zu Blitzen ist besonders der streitbare Fashion-Fotograf Terry Richardson, der viel mit einfachen analogen Kompaktkameras wie der Olympus µ[mju:]–1 fotografiert.

zwei Instax Square-Bilder, links mit Blitz, rechts ohne
Zwei Bilder aus der Instax SQ6, links mit Blitz, rechts ohne

Dieser Fashion-Look ist außerdem untrennbar mit der Sofortbild-Fotografie verbunden. Das liegt an der relativ geringen Empfindlichkeit der Sofortbildfilme. Da hilft der eingebaute Blitz enorm um genügend Licht auf den Film zu bannen.

Um diesen Look zu erreichen muss man den Blitz nur auf „On“ stellen, damit er bei jedem Bild auslöst. Bei „Auto“ würde er nur auslösen, wenn es zu dunkel ist.

Begrenzte Möglichkeiten

Klar, der eingebaute Blitz bietet nicht so viele Funktionen und so viel Leistung wie ein Aufsteckblitz. Er wird hauptsächlich durch die fehlenden Einstellmöglichkeiten limitiert. Bei den meisten integrierten Blitzen lässt sich nicht die Lichtstärke einstellen und es gibt nur die Modi Auto, On, Off, Anti-rot-Auge, oder Aufhellen zur Auswahl. Auch eine Änderung der Fokussierung für längere Brennweiten ist auf Grund der beschränkten Reichweite nicht verbaut. Deshalb wird der integrierte Blitz oft als „Notblitz“ abgetan und nur eingeschaltet, wenn ohne ihn gar kein ausreichend belichtetes Foto möglich wäre.

Ich hoffe, dass euch mein Artikel gezeigt hat, dass der eingebaute Blitz vielleicht besser ist als sein Ruf 😉 Probier ihn doch einfach mal bewusst aus!

Meine Serie Blitzen lernen

  1. Equipment für Blitz-Anfänger:innen
  2. Der integrierte Blitz
  3. Low-Key und Kantenlicht
  4. Rembrandt-Licht und Nebel
  5. 5 einfache Looks mit einem Aufsteckblitz
  6. Superweiches Fensterlicht
  7. Food-Fotografie mit einem Blitz
  8. Weiches Licht vs. Hartes Licht

Newsletter

Verpasse keinen neuen Artikel mehr! 1x im Monat die neuesten Artikel direkt in deine Inbox und ab und zu noch eine persönliche Mail von mir.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert